SANTORIN - Krater am Rande der Unendlichkeit

Schwarzbraun verbrannter Fels, überzogen hier und da von einer strahlend weissen Sahnehaube, so liegt sie da, die Schöne, tief-blau umrahmt im ägäischen Meer. Ein sichel-förmiges steinernes Atoll, in dessen Mitte noch die Vulkankuppel aus dem Wasser ragt. Wie ein geduckt auf der Lauer liegendes Krokodil daneben die Südspitze der Santorin vorgela-gerten Insel Thirasia. Atemberaubende Schön-heit geboren aus einer Katastrophe. Vor mehr als dreieinhalbtausend Jahren, schätzt man, explodierte die Vulkaninsel, schleuderte Fels-brocken inmitten Lava und Asche kilometer-weit in alle Himmelsrichtungen. Geblieben ist ein magischer Ort, an dem man glaubt, die Zeit müsste stillstehen, abends oben an der Kalde-ra, dem 300 Meter hoch aus dem Meer ragen-den Kraterrand, wenn die Sonne sich allmäh-lich dem Meer zu senkt. 


Infinity-Pools schimmern wie kleine blaue Augen auf der Kraterwand, und nirgendwo anders auf der Welt scheinen sie ihrem Na-men so gerecht zu werden, wie am Krater in Santorin. Von hier blickt man wirklich in die Unendlichkeit. Dem grandiosen Schauspiel des Sonnenuntergangs zuzusehen, ist fast ein sakraler Moment. Das Glas Wein in der Hand wird vom ordinären „sundowner“ unweigerlich zum liturgischen Getränk. Während am Hori-zont immer kleiner werdende Felseninseln im abendlichen Dunst verschwinden, in dem Ge-misch aus Rot, Blau und verblassenden Ocker-Tönen, bevor sie sich endgültig auflösen in der Unendlichlichkeit des Raumes. Irgendwo da draussen, wo Himmel und Meer, wo heute, gestern und morgen verschmelzen.

L i f e s t y l e  a u f  d e m  V u l k a n


Aufgetaucht  aus  der  Tiefe  des  Meeres 

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